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Julia Heinecke liest aus ihrem Roman „Kalte Weide“

… und berichtet eindrucksvoll über das harte Leben der Schwarzwälder Hütekinder.

Aus heutiger Sicht Kinderarbeit, bis in die 1950er-Jahre hinein eine feste Institution im Schwarzwald – vom System der Hütekinder hatten alle Beteiligten etwas: die Eltern einen Esser weniger am Tisch, das Hütekind genug zu essen, der Bauer eine günstige Arbeitskraft. Selbst die Schule richtete sich mit eigens eingerichteten Hirtenklassen in ihren Zeiten nach dem Tagesablauf in der Landwirtschaft.

In ihrem Anfang der 1940er-Jahre angesiedelten Roman „Kalte Weide“ schildert Julia Heinecke anhand des Schicksals des Hirtenbuben Miggi aus Freiburg, wie es diesen Kindern erging. Während Miggi auf dem ersten Hof schlecht behandelt wird, fühlt er sich auf dem zweiten fast wie zuhause. Doch der Krieg hält auch im Alltag der Bauern Einzug, und die Situation eskaliert, als die Franzosen im Schwarzwald einmarschieren …

Julia Heinecke hat Sprachen und Kulturwissenschaften studiert und lebt und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin und Texterin in Freiburg. Bereits 2010 erschien ihr Fachbuch „Zwischen Viehhüten und Hirtenschule – Schwarzwälder Hütekinder in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ beim Geschichts- und Heimatverein Furtwangen. „Kalte Weide“ ist ihr erster Roman. Im Mai 2018 erschien ihr zweiter Roman „Kalte Herzen – Eine Magd im Schwarzwald“, der von dem Schicksal von Miggis jüngerer Schwester handelt, die unehelich schwanger wird.

In Kooperation mit der Stadtteilbibliothek Haslach und dem Nachbarschaftswerk Haslach e.V.